Die Zimmerin GmbHMaren Meyer-Kohlus |
2008 |
Ein neues Dach für unser Haus |
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Das Haus in dem ich in Tönning wohne ist irgendwann vor 1883 erbaut
worden, wir kennen nur dieses Datum einer Fußbodenrenovierung. Wie viele alte Tönninger Häuser war es mit englischem Schiefer eingedeckt. Vor etwa 30 Jahren, nach zunehmenden Sturmschäden, wurde das Dach teilerneuert. Der damalige Dachdecker hatte den dabei anfallenden Bauschutt gleich vor Ort gelassen, er lag auf der Isolierung und überschüttete uns beim Abriss. |
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Wie deutlich zu erkennen ist, waren viele Platten des über 100 Jahre alte Schiefer auf unserem Dach von der Zeit gezeichnet - ähnlich wie bei unserem Nachbarn im Hintergrund. Da blieb nur das Haus einzurüsten und die Deckung abzureißen. |
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Fotos: J. Kohlus, 2008; hier Sparrendopplung. |
Mein Mann brachte von einer Tagung die neusten Informationen über die
zu erwartenden Klimaveränderungen mit (hierzu u.a.:
Norddeutsches Klimabüro).
So will ich die Neueindeckung gleich mehrfach nutzen: Der Zusatzaufwand ist im Verhältnis zu den Gesamtkosten nicht sehr groß, schafft mehr Komfort und ist eine Anpassung an mögliche Klimaveränderungen. |
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Lange Zeit diskutierten wir darüber, ob wir das Dach wieder mit Schiefer
eindecken. Denn den Charakter des Hauses wollen wir gern erhalten. Aber nicht nur das Material ist teuer, sondern auch die Eindeckung ist aufwendiger und für Dachfenster u.a. werden spezielle und teurere Zusatzteile benötigt. Schließlich fanden wir diese flachen Tonziegel der Firma Erlus. Der Habitus des gedeckten Daches hat eine ähnliche visuelle Wirkung wie die historische Dachdeckung. Das Material verbindet modernen Baustoff mit traditionellem Dachdeckenung. Die Ziegel haben zwar ihren Preis, aber auch eine sehr gute Qualität. Es gab kaum Bruch und die Verarbeitung ist einfach. |
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Entwurf mittels digitaler BildbearbeitungBis Anfang der 70iger Jahre trug unser Haus an den Giebelecken große Betonkugeln, die aus Sicherheitsgründen entfernt wurden. Nun ist das Dach durch die Sparrendopplung etwas erhöht und die Dachrinne hat einen etwas größeren Abstand zur Hauswand.Nach erster Diskussion brachte ich eine grobe Verkleidung provisorisch an (links). Dann machten wir ein Digitalfoto und bearbeiteten das Bild digital. Ideen wie eine spitze Ausbildung (Mitte) verwarfen wir, dann probierten wir verschiedene Abschrägungen durch. Die Bilderreihe zeigt drei Entwürfe. Am Ende nahm ich den rechten Entwurf zur Grundlage und führte die Struktur des Frieses optisch fort. |
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Bildbearbeitung: M. & J. Kohlus, 2008 |
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Erstellt: 09.05.2009 Last Update: 05.01.2018 Gestaltung & Konzept: GeoConsult Kohlus |
So zu arbeiten macht Spaß und anders als bei Ausschreibungen oder
Architektenentwürfen blieb hier Spielraum um individuelle
Lösungen zu entwickeln.
Vielleicht gefallen Ihnen mein Vorgehen und das Ergebnis. Ich habe bei dieser Arbeit, nicht anders als bei anderen Aufträgen, genau auf die Kosten geachtet. Am Ende waren weniger als 10% Mehrkosten, davon über die Hälfte für das ausgesuchte Material (nicht alles wurde hier genannt). Das neue Dach bewahrt den Stil des Hauses und ist zugleich eine Investition in die Zukunft. Ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Auch Sie können so mit mir bauen. |
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